Die Veranstaltungsbranche wacht auf
Es liegt was in der Luft
Seit einem Jahr schon befindet sich die Branche im „Winterschlaf“. Aber auch wenn wir uns noch immer im Lockdown befinden und die Situation nach wie vor eine große Herausforderung ist, so scheint es zeitgleich zum Frühlingserwachen nun auch wieder ein Erwachen der Meeting-Industrie zu geben.
Es rumort in der Branche – Fachverbände und Initiativen begehren auf, fordern klare Perspektiven und liefern gleich selbst konkrete, gut durchdachte Pläne und Konzepte, die eine baldige Rückkehr zum Veranstaltungsgeschehen möglich machen sollen.


Klare Perspektiven
So erarbeitete erst kürzlich eine interdisziplinäre Initiative aus Branchenexperten und Wissenschaftlern u.a. aus den Bereichen Infektiologie und Virologie, Raumlufttechnik, Gesundheitsökonomie, Kultur und Rechtswissenschaften ein differenziertes Konzeptpapier, mit dem Veranstaltungen wieder besucht werden können. In dem Papier werden verschiedene Modelle für Indoor- und Outdoor-Veranstaltungen vorgestellt, die auf einem Basiskonzept beruhen und in denen die Anzahl der Besucher*innen – je nach Lage – schrittweise erhöht werden.
Die Dehoga Landesverbände in Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Bayern führen verschiedene Protestaktionen und Mahnwachen durch, um auf ihre Lage aufmerksam zu machen und die Debatte um künftige Lockerungen weiter anzutreiben. Dabei setzen sie auf Gemeinsamkeit und fordern einen intensiven Dialog mit der Politik um das Ausverhandeln einer Öffnungsperspektive.
Auch die Messewirtschaft drängt immer stärker auf eine Perspektive. Messen hätten insbesondere deshalb eine wichtige Funktion, weil sie die „Einkaufsbereitschaft des stark geschädigten Einzelhandels stimulieren würden“, argumentiert Philip Harting, Vorsitzender des AUMA (Verband der deutschen Messewirtschaft). Diese Funktion könnten sie aber nur erfüllen, wenn Aussteller und Veranstalter eine greifbare Planungsgrundlage hätten. Schon im Herbst 2020 habe man gesehen, dass die Durchführung von Messen sicher sei, weil diese unter bestmöglichen Rahmenbedingungen – großzügige Flächen zur Steuerung der Besucherströme, moderne Belüftungssysteme und vollständige Registrierung aller Besucher –
stattfinden können. Mit der Zulassung von Messen müsse aber auch eine Öffnungsperspektive für Hotel- und Gastronomiebetriebe einher gehen.
Die Forderungen der Branchenverbände finden inzwischen offenbar auch Gehör in der Politik. Insbesondere auf Länderebene werden konkrete Strategien zu einer schrittweisen Öffnung von Hotel- und Gastronomiebetrieben vorgelegt. So hat Hessen beispielsweise angekündigt, Gastronomie-Betriebe unter bestimmten Voraussetzungen noch vor Ostern öffnen zu wollen. Mecklenburg-Vorpommern will den Osterurlaub immerhin für Gäste aus dem eigenen Bundesland erlauben.
Auf Bundesebene wird ein vom Robert-Koch-Institut ausgegebener Stufenplan mit Szenarien zu vorsichtigen Lockerungen als „wichtiger Hinweis“ bezeichnet. In dem Plan wird nicht allein der Inzidenzwert an verschiedene Öffnungsschritte geknüpft, sondern auch weitere Faktoren, wie die Auslastung der Intensivbetten oder die Möglichkeit der Kontaktverfolgung herangezogen.

Die Sehnsucht nach Präsenzveranstaltungen
Aber nicht nur aus den Fachmedien und der Politik häufen sich die Anzeichen für konkrete Strategien und damit auch klare Zukunftsaussichten. Auch wir beobachten in unserem eigenen Vertriebskanal eine erste Bewegung des Marktes: Konkrete Anfragen und feste Buchungen für die zweite Jahreshälfte dieses Jahres bestätigen sowohl die Zuversicht unter den Veranstaltungsplanern als auch die immer dringlichere Sehnsucht nach Präsenzveranstaltungen. So sind sich inzwischen viele Branchenakteure sicher: Virtuelle Meetings sind eine sinnvolle Ergänzung des Veranstaltungsgeschehens, stoßen in Hinblick auf nonverbale Kommunikation und Aufmerksamkeit jedoch an ihre Grenzen und werden daher Präsenzveranstaltungen nie gänzlich ablösen können.
Was jetzt anders ist
Die genannten Anzeichen können alle unter dem subjektiv empfundenen „Zweck-Optimismus“ zusammengefasst werden, aber im Vergleich zur Situation im vergangenen Frühjahr sind wir jetzt einen entscheidenden Schritt weiter, denn wir haben das Virus besser kennengelernt. So gibt es jetzt wirksame Impfstoffe, mit denen wir uns vor dem Virus schützen können. Neue Daten zeigen beispielsweise, dass der Biontech-Impfstoff nicht nur zuverlässig vor der Krankheit schützt, sondern auch die Ansteckungsgefahr reduziert. Sofern sich genügend Menschen impfen lassen, „sollten wir die Pandemie im Spätsommer deutlich besser unter Kontrolle haben“, ist sich auch Biontech-Gründer Ugur Sahin sicher. Das bedeute nicht, dass es keine Neuinfektionen mehr gebe, aber die Aussicht auf ein normales Leben.
Dazu kommen mehr und vor allem schnellere Testmöglichkeiten:
Die ersten Corona-Tests zu Selbstanwendung wurden bereits durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte zugelassen. Mit diesen Selbsttests soll sich jeder selbst zu Hause testen können; die Ergebnisse liegen binnen 15 Minuten vor.
In Verbindung mit dem Impffortschritt lasse sich die Sicherheit deutlich erhöhen und damit den Weg zu sicherem Reisen ebnen, argumentiert der Präsident des Deutschen Reiseverbandes, Norbert Fiebig. Diese Art der Testung könnte demnach dazu beitragen, dass Reisen, Konzertbesuche und andere Zusammenkünfte mit gut durchdachten Hygiene- und Schutzregeln wieder möglich werden und das Virus auch ohne Lockdown beherrschbar ist.
Zudem stehen Frühling und Sommer kurz bevor: Aus dem vergangenen Jahr wissen wir, dass das Virus in den warmen Monaten an Dynamik verliert und es dadurch naturgemäß zu weniger Infektionen kommt.

Wie wir Sie bei der Veranstaltungsplanung unterstützen
Das Drängen der Branche, konkrete Veranstaltungszusagen für die zweite Jahreshälfte sowie neue Impf- und Testmöglichkeiten erlauben einen hoffnungsvollen Blick in die Zukunft. Alles deutet auf eine Wiederkehr zum Tagungsgeschehen hin – nicht in der Form wie wir es bisher kannten, aber unter neuen Rahmenbedingungen, auf die sich die Branche nun schon seit fast einem Jahr intensiv vorbereitet. Auch wir entwickeln unsere Tools und Systeme fortwährend weiter, um sie in das „New Normal“ zu überführen.
In diesem Sinne freuen wir uns sehr darauf, unsere Vermittlerrolle zwischen Hotels und Veranstaltungsplanern bald wieder mit unserem Expertenwissen und Engagement ausführen zu können. Teilen Sie diese berechtigte Zuversicht mit uns – wir sind mit unseren Dienstleistungen für Sie da!
Christoph Schwind und das gesamte meetingmasters.de-Team