Die Wiederbelebung von Präsenzveranstaltungen

Wir treffen uns wieder!

Zum Frühlingsbeginn im März hatten wir nach monatelanger Zwangspause bereits die Vorboten für eine Revitalisierung der MICE-Industrie ausgemacht. Dies hat sich inzwischen bestätigt und Konturen angenommen: Saisonalität, der Impffortschritt und die regelmäßigen Testungen haben zur Wiederbelebung von Präsenzveranstaltungen geführt.

Und so liegt nicht mehr nur was in der Luft, jetzt treffen wir uns wieder: Die Homeoffice-Pflicht ist aufgehoben, Gastronomie und Hotellerie haben wieder geöffnet, Kontaktbeschränkungen werden deutlich gelockert, Fußballfans dürfen wieder ins Stadion, Einladungen zu Veranstaltungen in Präsenz erreichen uns täglich und wir sehen einen deutlichen Anstieg der Anfragen und Buchungen in unserem MICE-Tool!

Auch Lufthansa und Deutsche Bahn berichten von einem „Comeback der Dienstreise“: Laut Harry Hohmeister, Personenverkehrsvorstand im Lufthansa-Konzern, registriere die Airline eine verstärkte Nachfrage nach dienstlichen Flügen für die Monate September, Oktober und November.

Auch bei der Bahn verzeichnet man wieder einen Anstieg von Businessreisen. Der Anstieg dienstlich motivierter Reisen deutet darauf hin, wie dringlich die Wirtschaft jetzt zu persönlichen Kontakten zurückkehren will und muss.

Persönliche Kommunikation bleibt unersetzlich

Viele Veranstaltungen haben in der Krise zwangsläufig – je nach aktueller Infektionslage – rein virtuell oder hybrid stattgefunden und der MICE-Branche damit einen mächtigen Digitalisierungsschub verpasst. Dieses Pandemie-Erbe wird auch in Zukunft eine Rolle spielen – vor allem in Hinblick auf den Nachhaltigkeitsaspekt. Dennoch bleibt die persönliche Begegnung ein essenzieller Faktor für einen erfolgreichen Geschäftsabschluss. Das belegt auch eine aktuelle Umfrage der Hotelkette Accor mit 2.000 Befragten. Diese kommt zum Ergebnis, dass persönliche Meetings im Vergleich zu Telefon- oder Videokonferenzen sogar ein Umsatzplus von geschätzt 25 Prozent bringen.

Für 30 Prozent der Befragten liegt das vor allem daran, dass die Körpersprache und andere nonverbale Signale in Telefon- oder Videokonferenzen nur schwer zu deuten sind. Auch Smalltalk und damit der Aufbau von persönlichen Beziehungen kommen für 22 Prozent der Befragten zu kurz. Technologie ist demnach ein wichtiges, ja ein mächtiges Werkzeug, das die Zukunft von Veranstaltungen weiter prägen wird – die menschliche Komponente im Geschäftsleben wird sie aber nicht ersetzen können.

Nachfrage nach Präsenzveranstaltungen steigt

Dass die Nachfrage nach Präsenzveranstaltungen wieder steigt, zeigt auch eine entsprechende Veröffentlichung der Eventagentur VOK DAMS. Nach eigenen Angaben registriert die international tätige Agentur für Events und Live-Marketing eine „stark wachsende Nachfrage nach Live-Events“. Derzeit setze die deutsche Wirtschaft mehrheitlich zwar noch auf flexible digitale oder hybride Formate, bei vielen Projekten werde sich der Präsenzanteil jedoch weiter erhöhen, prognostiziert die Agentur. Insbesondere nach den langen Monaten des Stillstandes sei der Wunsch nach face-to-face-Begegnungen besonders groß.

Auch wir beobachten diese positive Entwicklung in unserem Vertriebskanal: Das Anfrage- und Buchungsaufkommen hat sich seit Anfang Juni spürbar erhöht. So sind Anfragen um 61% im Vergleich zum Jahresanfang gestiegen. Bei den Buchungen zeigt sich eine ähnlich erfreuliche Entwicklung: Seit Juni steigen die festen Buchungen spürbar.

Vorfreude und Unterstützung mit Restart-Kampagnen

Viele Institutionen und Verbände begleiten den Restart mit entsprechenden Kampagnen. So bietet die Stadt Braunschweig beispielsweise eine Orientierungshilfe, die sich an Locationanbieter, Veranstaltungsplaner*innen und Teilnehmer*innen wendet. Auch die documenta-Stadt Kassel unterstützt die Branche unter dem Motto „Kassel macht auf“ und bietet wöchentliche Zoom-Meetings, um unsichere Meetingplaner bei der Organisation ihrer Veranstaltungen zu unterstützen und über aktuell geltende Regeln zu informieren.

Auch bei unseren Nachbarn in Österreich wird der Restart vorangetrieben. So hat die „Interessengemeinschaft Österreichische Veranstaltungswirtschaft“ (IGÖV) mit oeticket die Kampagne „Back to live“ ins Leben gerufen. Hier haben sich Mitglieder aus Veranstaltungswirtschaft, Kultur, Sport und Tourismus zusammengetan, um den Menschen wieder Lust auf Live-Veranstaltungen zu machen.

Beste Voraussetzungen für den Restart

Auch wenn sich das Infektionsgeschehen deutlich entspannt hat, wird das Corona-Virus unseren Alltag weiterhin begleiten. Schon jetzt hat es die Art und Weise, wie getagt wird, verändert. Zum einen werden Maßnahmen zur Vermeidung von Ansteckungen auch weiterhin eine zentrale Rolle bei der Planung und Durchführung von Veranstaltungen spielen. Darauf hat sich die Hotellerie in den vergangenen Monaten intensiv vorbereitet, indem sie mit viel Fleiß und Engagement vorbildliche Hygiene- und Sicherheitskonzepte erarbeitet hat, die sichere Zusammenkünfte ermöglichen.

Zudem haben viele Anbieter in Technik zur Durchführung virtueller und hybrider Veranstaltungen investiert und große Kompetenzen in diesem Bereich aufgebaut. Die dadurch gewonnene Flexibilität bietet Veranstaltungsorganisatoren*innen größtmögliche Planungssicherheit. In unserer Rolle als Vermittler haben auch wir einen Beitrag geleistet, um unsere Hotelpartner und unsere gemeinsamen Kunden zielgerichtet zusammenzubringen.

So haben wir die Präsentationsmöglichkeiten in unserem MICE-Tools entsprechend erweitert: Mit den Kennzeichnungen „Corona Policy in Place“ und „Hybride Meetings“ können Anbieter ihre Angebote in diesem Bereich herausstellen und Planer gezielt danach suchen.